Prävention & Erhalten

Wenn wir älter werden, verlieren wir die Elastizität in unseren Zellen, die Zellteilung verlangsamt sich, wir sehen und spüren immer mehr Einschränkungen.

Je älter wir also sind, desto wichtiger ist es, dass wir unseren Körper gut pflegen, um so viel wie möglich so gut wie möglich zu erhalten. Dieser Alterungsprozess setzt nicht erst mit 40 oder 50 ein.

Unser Körper ist auf seinem Höhepunkt, wenn wir uns in unseren frühen 20ern befinden. Wir können uns zwar lange danach noch steigern, mehr leisten, schneller rennen, höher springen etc., aber für fast jeden Leistungssportler oder Tänzer, der die 30 überschritten hat, naht das Ende der aktiven Karriere. Danach geht es darum, den körperlichen Zustand so gut es geht zu erhalten und uns damit wohlzufühlen. Leider neigen wir aber dazu, im Wettbewerbsmodus zu bleiben. Vor allem der Vergleich mit deutlich jüngeren Menschen birgt großes Potenzial für Leid. Das ist sehr schade, denn der Vergleich mit älteren und erfahrenen Menschen wäre so viel konstruktiver. Es gibt auch im Yoga Wettbewerb und das Vergleichen und zwar nicht nur auf der körperlichen Ebene. Spirituelle Überlegenheit ist eine böse Falle für manche Yogis.

Wir verbringen einen großen Teil unseres Lebens damit, anzusammeln und aufzubauen. Wir handeln nach dem Motto: Mehr ist mehr. Wann ist der Zeitpunkt, damit aufzuhören? Wann ist es genug? Wann reicht das, was da ist? Ab wann brauchen wir nicht noch mehr? Wann immer wir den Fokus bei uns selbst halten können und danach handeln, was für uns selbst jetzt am besten ist, fangen wir an, die Grundlage für Zufriedenheit zu entwickeln. Wachstum auf der mentalen Ebene führt zur Erkenntnis, dass es mit zunehmendem Alter körperlich eher darum geht, das zu erhalten, was ist.

Als mein Mann Franz, der Kameramann ist, mit 48 feststellte, dass die 50 quasi vor der Haustür steht, bat er mich um eine Yogasequenz. Er wollte dadurch seinen Körper kräftigen und dehnen, um mit 50 fit und gesund in ein neues Jahrzehnt zu starten. Zum Aufwärmen empfahl ich ihm fünf Sonnengrüße. Er begann mit 15 Minuten Yogapraxis täglich, denn so viel konnte er in seinen unsteten Arbeitsalltag integrieren. Nach einigen Wochen fiel ihm das Yogaüben so leicht, dass er die Anzahl der Sonnengrüße vor der Sequenz steigerte und irgendwann bei 50 oder mehr(!) landete. Gleichzeitig verzichtete er auf Alkohol und aß abends nicht mehr nach 19 Uhr. Obwohl er schon seit vielen Jahren an meiner Seite Yoga machte, brachte ihn diese regelmäßige und tägliche Praxis zu einer Metamorphose: Er nahm 10 Kilo ab, hatte keine Rückenschmerzen mehr, schlief besser und war im Job ausgeglichener – privat sowieso.

Ein gepflegter Körper, gute Ernährung, Bewegung und sozialer Austausch sind die Schlüssel dazu, sich gut zu fühlen und das zu erhalten, was jedem von uns individuell möglich ist. Kurz gesagt braucht es: mehr Weisheit, weniger Wettbewerb.

Finde heraus, wozu du aus vollem Herzen JA sagen kannst, um dann klarer zu werden mit dem, was du nicht möchtest.

Suche dir Menschen, die in deinem Alter sind und sich mit ähnlichen Themen auseinandersetzen, und tausche dich aus.

Lasse dich von Menschen inspirieren, die deutlich jünger und deutlich älter sind als du selbst.

Erkenne an, dass es für alles im Leben eine Zeit gibt, und hilf deinem Körper dabei, Körperweisheit zu entwickeln, indem du das, was ist, erhältst so gut es geht.

Prävention

Yogakurse werden inzwischen von vielen Krankenversicherungen bezahlt. Es hat sich also auch hier im Westen herumgesprochen, dass Yoga wirkt. Es ist ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl den Körper positiv verändert, als auch als Methode zum Stressabbau auf der mentalen Ebene funktioniert. Trotzdem ist Yoga natürlich kein Allheilmittel.

Yoga soll uns unterstützen und uns auf dem Weg zu uns selbst begleiten. Yoga kann helfen, dass Verletzungen besser heilen, uns friedlicher und gelassener werden lassen und Yoga kann Haltungsschäden und Schmerzen vorbeugen. Wir müssen also nicht unbedingt warten, bis es uns schlecht geht, um mit Yoga anzufangen. Mit den Jahren werden wir nicht nur körperlich steifer, sondern auch oft weniger beweglich im Geist. Wir drohen zu „verkalken“. Yoga kann hier also sehr gut zur Prävention dienen, um unsere körperliche und mentale Beweglichkeit zu erhalten. Gerade wenn wir uns immer wieder auf Dinge einlassen, die uns herausfordern, stimulieren wir unsere Verschaltungen im Gehirn. Durch neue Erfahrungen entstehen neue neuronale Verknüpfungen.

Ich habe viele ältere Yogaschüler, die körperlich und mental extrem fit sind, weil sie schon länger Yoga praktizieren. Und es finden immer wieder Menschen den Weg in meine Klassen oder Retreats, die mit über 50 überhaupt erst mit Yoga anfangen und sich damit sehr wohlfühlen. Es gibt also kein optimales Alter, um sich durch Yoga auf das Älterwerden vorzubereiten. Die entscheidende Frage ist viel eher: Ab wann werden wir älter? Und wenn wir die Antwort darauf haben, sollten wir dieser Erkenntnis Taten folgen lassen.

Ich fordere meine Schüler immer wieder auf, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Yoga zu üben, sodass sie sich körperlich nicht überfordern und sich dadurch womöglich verletzen. Das kommt nicht immer an. Wir sind im Westen dazu erzogen worden, zu leisten und das umzusetzen, was jemand – bestenfalls wir selbst – von uns erwartet.

Die eigentliche Übung für viele Yogis ist daher, ihre Muster zu durchbrechen und wirklich auf sich selbst zu hören. Viele Yogis denken: Mehr, tiefer und weiter ist besser. Falscher Ehrgeiz führt oft zu Verschleiß oder Verletzungen und kann gerade im Yoga extrem kontraproduktiv sein. Natürlich kommen wir im Yoga nur weiter, wenn wir uns immer wieder aus unserer Komfortzone begeben, aber es ist eine Frage der Dosis und der Selbsterkenntnis, wie weit wir dabei gehen. Es geht nicht darum, Yogastellungen darzustellen, denn dadurch können wir sogar während der Yogapraxis Stress erzeugen.

Regelmässigkeit

Hier höre ich in Bezug auf die regelmäßige Yogapraxis meine Lehrer sprechen: „Nur das regelmäßige Üben bringt etwas“ … Ja, ja, wissen wir … Leider vertrösten wir uns immer wieder gerne auf später, selbst wenn wir bereits Einschränkungen spüren, und hoffen, dass es schon irgendwie gut gehen wird. Leidensdruck allein reicht nicht aus, um etwas zu verändern. Wir brauchen auch die Aussicht auf Erfolg für die Maßnahmen, die wir ergreifen.

Wenn wir also sicher sind, dass Yoga uns verjüngt, sowohl optisch als auch in unserer Selbstwahrnehmung, dann ist das vielleicht der berühmte „Tritt in den Hintern“ bzw. der Startschuss, HEUTE anzufangen und nicht morgen. Und wir brauchen Disziplin, damit wir auch dabeibleiben, wenn wir denn einmal damit angefangen haben. Das Wort „Disziplin“ ist verpönt und eher negativ belegt, weil viele es mit Zwang verbinden. Allerdings würde ohne Disziplin nicht viel in unserem Leben entstehen. Wir könnten vermutlich noch nicht einmal lesen und schreiben.

Vieles, was uns anfänglich Mühe und Überwindung kostet, fällt uns nach einer Weile leichter, bis wir es irgendwann ganz normal finden und fast nebenbei tun. Niemand überlegt lange, ob er wirklich vor dem Schlafengehen noch die Zähne putzen soll oder lieber nicht – oder lieber morgen oder überhaupt? Und wenn ja, mit welcher Zahnbürste? Wir tun es einfach, damit unsere Zähne nicht verfaulen und damit wir so nicht unsere gesamte Gesundheit negativ beeinflussen. Gerade wenn wir älter werden, sollten wir immer wieder nach neuen Aufgaben oder Herausforderungen suchen, um unseren Geist und unseren Körper darin zu fördern, neue Disziplinen aufzubauen und uns nicht auf den alten Gewohnheiten auszuruhen. Das hält uns jung!

Wenn wir kleine, realistische und vor allem regelmäßige Schritte in die richtige Richtung machen, wird sich unser Körper und unser Geist verändern. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche! Wir sollten uns also nicht gleich überfordern, sondern eher ein wenig unterfordern, damit Raum bleibt für Entwicklung und Wachstum. Sonst sind wir womöglich frustriert und lassen es mit dem Yoga schnell wieder ganz bleiben. Jede mentale oder körperliche Disziplin, die wir entwickeln, ist ein Geschenk an uns selbst in der Zukunft. Durch regelmäßiges Üben erreichen wir Veränderung und Wachstum und ehren unser inneres Potenzial.

Eine meiner Yogalehrerinnen, Jackie, erzählte mir, dass sie ihren Schülern anfangs verbat, mehr als fünf Minuten täglich zu meditieren. Als Meditationseinsteiger sollten sie auf keinen Fall länger sitzen. Das führte dazu, dass ihre Schüler es kaum erwarten konnten, endlich länger meditieren zu dürfen. Je mehr Übung sie bekamen, desto leichter fiel es ihnen, und so konnten sie ohne viel Mühe die Dosis steigern.

Ein weiterer Vorteil einer regelmäßigen Routine ist, dass sie uns erdet und dadurch heilsam wirkt. Egal was um uns herum passiert, wenn wir unsere Rituale beibehalten, schaffen wir einen Ort der Stille im Zentrum des Sturms: Um uns herum kann das größte Chaos herrschen, solange wir uns durch unsere regelmäßige spirituelle und körperliche Praxis stabilisieren, können wir von einem vertrauten und sicheren Ort aus handeln. Im Buch „Innen.Außen“, das ich mit Co-Autorin Annette Söhnlein geschrieben habe, finden sich viele praktische Übungen für Körper und Geist zu den Themen Erdung und Stabilität.

Schaffe dir eine gute Yogamatte an (falls du noch keine hast).

Übe lieber jeden Tag 10 Minuten – am besten einige Sonnengrüße – als einmal in der Woche 90 Minuten.

Wenn dir die Übung leichtfällt und du das Gefühl hast, unterfordert zu sein, steigere die Dosis.

Melde dich bei einem Online-Yoga-Anbieter an und nutze die Möglichkeit, flexibel überall Yoga praktizieren zu können.

Suche dir einen erfahrenen und guten Yogalehrer und besuche regelmäßig Yogaklassen, in denen du eine gute körperliche Ausrichtung erfährst.

Lass dir ein für dich passendes Yogakonzept entwerfen, das dir hilft, auf deine persönlichen Bedürfnisse gezielt einzugehen und eine eigene Routine zu entwickeln.

Wenn du Hilfe möchtest, melde dich gerne bei mir.
Meine Bücher, mein Online-Kurs und auch mein ProAge ReNew Programm bieten dir eine wertvolle Unterstützung auf deinem ganz persönlichen Weg des Älterwerdens!
Deine Elena Lustig

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