Wie Yoga und Meditation wirken … und warum

Viele Menschen kommen während ihrer körperlichen Yogapraxis innerlich zur Ruhe, weil sie in diesem Moment durch die Koordination von Atem und Bewegung unabgelenkt und präsent sind. Wenn eine Bewegung durch den Atem angeführt wird, wird unser Blick automatisch nach innen gelenkt.

Nur wenn wir den Atem wahrnehmen, können wir mit ihm arbeiten. Unser westliches Wertesystem belohnt Aktivität. Es gilt: Tun statt sein. Nichts zu tun und einfach still zu sitzen fällt vielen Menschen sehr schwer. Deshalb ist das körperliche Yoga für viele Menschen Meditation in Bewegung und hilft uns außerdem dabei, den Körper für den Meditationssitz zu öffnen.

Meditation heißt auf der ganz praktischen Ebene, sich einfach still hinzusetzen. Wir können die Augen schließen oder sie offen lassen. Wir kommen also zumindest äußerlich zur Ruhe und setzen uns dem Sturm in unserem Inneren aus. Der weiter vorn bereits verwendete Begriff „Affengeist“ (monkey mind) trifft diesen Zustand sehr gut. Unser Geist hüpft ruhelos von Ast zu Ast. Jeder Gedanke und jedes Gefühl führen zu einem neuen Gedanken, der wieder zu einem neuen Gedanken oder Gefühl führt.

Der Strom reißt nicht ab, wir springen ständig zwischen der Vergangenheit und der Zukunft hin und her. Wir erinnern uns an etwas, wir denken darüber nach, was wir noch erledigen müssen, und fühlen uns dabei so und so … Wenn wir es schaffen, zwischen diesen Gedanken eine kleine Pause entstehen zu lassen, und wenn wir es schaffen, diese Pause zu verlängern, dann finden wir kleine Inseln der Ruhe und kurze Momente der Stille. Das ist der süße Geschmack der Meditation.

Es gibt ein Bild, das für Meditierende eine gute Grundlage bildet: Der Geist ist wie der Himmel – klar und unendlich. Unsere Gedanken und Gefühle sind wie Wolken, die den Himmel teilweise verdunkeln und die dann vorüberziehen. Das Bild zeigt, dass wir unsere Gedanken und Gefühle neutral beobachten können, ohne von ihnen eingenommen zu werden. Wir beobachten sozusagen unseren eigenen Geist. Diese Fähigkeit wird „Metakognition“ genannt. Sie sorgt dafür, dass wir uns nicht mehr an unsere Gedanken und Gefühle klammern, sondern einen gewissen Abstand dazu entwickeln.

Mir selbst kommen beim Meditieren oft gute Ideen, weil ich meinen inneren Raum öffne und nicht abgelenkt bin. Meistens liegen, wie schon erwähnt, ein Zettel und ein Stift neben mir, damit ich kurz notieren kann, was da so angeschwebt kommt, um dann wieder in Ruhe weiterzumeditieren.

Warum Yoga und Meditation wirken

Dass der Zustand unsere Geistes Auswirkungen auf unseren Körper hat, bezweifelt wohl niemand mehr. Wenn wir uns zum Beispiel auf etwas extrem freuen, wenn wir aufgeregt oder frisch verliebt sind, schlägt unser Herz schneller, wir essen weniger, wir sind wacher und präsenter, unsere Hände sind eventuell feucht. Auch bei negativem Stress reagiert unser Körper mit ähnlichen Symptomen: Unser Immunsystem wird heruntergefahren, um alle Energie auf eine mögliche Flucht oder einen Kampf zu fokussieren. Das sympathische Nervensystem wird aktiviert und wir schütten Stresshormone aus, selbst wenn wir uns den Stress nur vorstellen.

Dauerhafter Stress führt dazu, dass wir uns nicht regenerieren können und unsere Gesundheit angegriffen wird. Je nach persönlicher Schwachstelle erwischt es uns dann irgendwann auf der körperlichen Ebene und wir werden krank. Zum Thema Auswirkungen von Stress auf den Körper gibt es unzählige Studien und Untersuchungen. Wenn Stress also unser Gehirn und unsere Zellen verändern kann, zu Krankheiten und Depressionen führt und uns sogar altern lässt, dann sollten wir uns unbedingt mit dem Gegenmittel beschäftigen.

Seit Tausenden von Jahren meditieren Menschen. Doch erst in jüngster Zeit sind Wissenschaftler Beweisen auf der Spur, was in unserem Gehirn passiert, wenn wir meditieren, und warum Meditation wirkt. Dabei gibt es drei Methoden, sich diesem Thema anzunähern.

1. Entweder wird empirisch gearbeitet: Gruppen von Meditierenden und Nicht-Meditierenden wurden untersucht und miteinander verglichen. Es geht hierbei darum zu erforschen, ob, wie und mit welchen Konsequenzen Yoga und Meditation auf die allgemeine Lebensführung und das individuelle Wohlbefinden wirken. Es zeigte sich, dass sowohl Yoga als auch Meditation einen positiven Einfluss auf unser Stresslevel und unser Stressmanagement haben und sich die Entzündungswerte im Körper und damit die Gefahr, krank zu werden, reduzieren. Bei Suchtpatienten wurde darüber hinaus eine niedrigere Rückfallquote festgestellt, wenn sie meditierten.

2. Als weitere Herangehensweise gibt es bildgebende Verfahren, mit deren Hilfe man direkt in die Gehirne von Meditierenden schauen kann. Hier wurden die Gehirnareale identifiziert, die in der Meditation aktiv sind, und es wurde auch dazu geforscht, ob und inwiefern sich das Gehirn verändert, wenn Menschen über einen längeren Zeitraum regelmäßig meditieren. Dazu wurden Meditations-Anfänger und erfahrene Meditierende, wie z. B. buddhistische Mönche, gescannt. Dabei wurde entdeckt, dass sich die Gehirne von geübten Meditierenden von ungeübten unterscheiden und dass es relativ schnell geht, bis das Gehirn eines Meditations-Anfängers eine Veränderung in seiner Struktur zeigt.

3. Als dritte Methode werden die Körperfunktionen von Probanden während der Meditation und bei längerer regelmäßiger Meditationspraxis untersucht: Atemfrequenz, Herzschlag, Blutdruck, Muskeltonus, elektromagnetische Gehirnwellen. Auch auf dieser Ebene wurde die Vermutung bestätigt, das Yoga und Meditation sich positiv auf unseren gesamten Organismus und damit auf unser Wohlbefinden auswirken.

Bei allen genannten Forschungsmethoden kam man zu dem einhelligen Ergebnis, dass Yoga und Meditation wirken und dass diese Wirkungen nachweisbar sind. Wer sich ernsthaft mit Meditation beschäftigt, also regelmäßig meditiert, wird subjektiv einen Nutzen feststellen. Alle objektiven Erkenntnisse deuten darauf hin, dass der Parasympathikus während der Meditation die Regie übernimmt und den Körper in einen entspannten Ruhemodus versetzt. Meditation und Resilienz25 stehen in einem direkten Zusammenhang. Wer meditiert, ist besser in der Lage, mit Stress und herausfordernden Gefühlen umzugehen. Gehirnbereiche, die für die Selbstregulation (präfrontaler Kortex) zuständig sind, und Gehirnbereiche, die für Emotion und Empathie zuständig sind (Amygdala), werden durch Meditation aktiviert und trainiert, wodurch sich unsere Gehirnstruktur verändert. So können wir bessere Entscheidungen treffen, weil wir uns selbst darin unterstützen, nicht nur aus Impulsen heraus zu handeln und unsere Erfahrungen positiv zu verwerten.


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Deine Elena Lustig

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