Ernährungskonzepte – eine Auswahl, Teil 1

Vegetarisch, Vegan, Basisch, Ayurveda

Die Ernährung spielt eine große Rolle für eine gesunde Lebensführung. In diesem Beitrag stelle ich folgene Ernährungskonzepte genauer vor: Vegetarisch, vegan, basisch und Ayurveda. Dass ich gerade diese ausgewählt habe, hat damit zu tun, dass sie entweder gut für uns und gut für den Planeten sind oder einen anderen heilenden Aspekt haben.

Deine Nahrung kann entweder die sicherste und wirkungsvollste Medizin sein oder die langsamste Art der Vergiftung.“

Ann Wigmore

Vegetarisch

Die meisten Vegetarier, die ich kenne, sind nicht zu 100 Prozent Vegetarier. Viele essen ab und zu, dann aber mit Genuss Fleisch, manche essen kein Fleisch, dafür aber Fisch. Für diese Leute wird immer wieder das Wort „Flexitarier“ verwendet. Interessant ist, dass bei vielen Flexitariern irgendwann die Lust auf Fleisch oder Fisch nachlässt, je weniger sie davon essen. Ich selbst bezeichne mich auch als Flexitarierin – mit klarer Tendenz zu komplettem Fleischverzicht.

Hier eine Übersicht der Argumente, warum es sich lohnt, mit dem Fleischkonsum aufzuhören:

Leider sieht es mit dem Thema Fisch auch nicht viel besser aus, obwohl Fisch grundsätzlich zu einer gesunden Ernährung dazugerechnet werden kann. Aber auch hier gibt es viele Probleme, die den Fischgenuss relativieren: die Überfischung der Meere, die Probleme, die durch Schleppnetze entstehen oder durch sogenannte Geisternetze, die viele Meeressäugetiere töten, und nicht zuletzt auch noch die Fischfarmen, in denen reichlich Medikamente eingesetzt werden, weil diese Art von Fischzucht der Massentierhaltung gleichkommt.

Deswegen ist es sinnvoll, Fisch aus lokaler Produktion zu essen, auf ein „Fair Fish“-Label zu setzen und die Fischarten zu vermeiden, die stark bedroht sind. Das Gleiche gilt natürlich für Fleisch: bio, artgerecht gehalten und aus der Region sollte es sein – das ist das Mindeste.

Heutzutage müssen wir uns unbedingt fragen: Wie soll dieser Planet alle Menschen mit Nahrung versorgen können, wenn alle Menschen den Anspruch erheben, mehrmals in der Woche Fleisch oder Fisch zu essen? Das wird uns in die Knie zwingen, wenn wir nicht bereit sind umzudenken. Es reicht schon aus, den eigenen Fleischkonsum zu reduzieren, um einen Wandel einzuleiten, selbst wenn wir noch nicht bereit sind, ganz darauf zu verzichten.

Um eine ausgewogene fleischlose Ernährung zu gewährleisten, können wir aus einem großen Reichtum an Pflanzennahrung, aber auch an Tierprodukten schöpfen, wie zum Beispiel Milch, Käse und Eier. Ovo-lakto-vegetabil ist die Bezeichnung für diese Ernährungsweise. Isst man auch keine Eier, spricht man von einer lakto-vegetabilen Ernährung. Wir nehmen dabei zwar tierisches Eiweiß zu uns, aber müssen dafür keine Tiere sterben lassen. Gemüse, Salate, Kräuter, Früchte, Nüsse und Getreideprodukte sind so vielseitig kombinierbar, dass keine Langeweile aufkommt. Wer auf sein Gewicht achten möchte, sollte darüber nachdenken, die tierischen Eiweiße zu reduzieren, da sie oft sehr fetthaltig sind (Sahne, Käse, Butter etc.).

Vegan

Bei der veganen Ernährung verzichten wir auf alle tierischen Produkte, entweder aus dem Tierwohl-Ansatz heraus oder aber, weil einige Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Laktose, für viele Menschen unverträglich sind.

Ein erwachsener Mensch braucht in der Regel keine Milch, und wir sollten uns fragen, warum wir ausgerechnet die Milch von Kühen trinken und nicht die Milch anderer Säugetiere. Milch ist eine Art Turbonahrung, die den Tier- und Menschenbabys hochkonzentrierte Nährstoffe und Mineralien zuführt, die ein stark im Wachstum befindlicher Organismus braucht. Ab einem gewissen Alter ist Milch zum Überleben nicht mehr nötig oder sogar unverträglich. Auf Fleisch oder Fisch zu verzichten reicht bei der veganen Ernährung nicht aus, denn auch die Eier- und Milchproduktion sind oft Tierquälerei. Wenn wir überlegen, wie viele tierische Produkte in unserem täglichen Leben vorkommen, kann es kompliziert werden, weil konsequent vegan zu leben sich weit über die Nahrung hinaus ausdehnt:

Butter, Sahne, Käse, Joghurt und Honig sind zum Beispiel komplett tierischen Ursprungs, aber auch Produkte wie Gummibärchen oder Marmelade können Rindergelatine enthalten, und die Milchschokolade fällt dann auch weg.

Seifen werden eventuell aus Knochen hergestellt, vom Leder für unsere Schuhe, Handtaschen oder Jacken ganz zu schweigen. Selbst unsere Wollpullover sind dann plötzlich nicht mehr selbstverständlich.

Spätestens hier wird klar, dass vegan zu leben sich auf die gesamte Lebensweise bezieht. Zum Glück gibt es mehr und mehr vegane Angebote an Kleidung, Schuhen und Taschen und sogar Lebensmittelläden, die ein rein veganes Sortiment haben. „Vegan“ scheint inzwischen fast ein „Lifestylelabel“ zu sein, mit dem sogar Produkte beworben werden wie Nagellack.

Persönlich find ich sehr interessant, dass es sehr guten veganen Fleischersatz gibt, wie zum Beispiel Burger-Buletten, die aus Erbsenproteinen hergestellt werden, vegane Würstchen, die man auf den Grill legen kann, oder vegane panierte Schnitzel, die sehr gut schmecken. Wenn man also den Geschmack von Fleisch grundsätzlich mag, kann man hier seine Bedürfnisse befriedigen, ohne dass dafür Tiere gequält werden. Der einzige Nachteil hier ist, dass diese Produkte grundsätzlich stark verarbeitet sind und daher dem Grundsatz widersprechen, möglichst frische und wenig verarbeitete Nahrung zu sich zu nehmen.

Immer mehr Lebensmittelkonzerne erweitern ihre Produktpalette zugunsten von veganen „Fleisch“-Produkten und erobern damit immer mehr Marktanteile. Es gibt sogar vegane Butter, Feta und Mayonnaise, die genauso schmecken wie das Original – ich schwöre!

Basisch

Der Vorteil einer basischen Ernährung ist, dass der Körper nicht übersäuert und wir damit bestimmten Erkrankungen, wie zum Beispiel Krebs, Allergien oder Osteoporose, unter Umständen vorbeugen können. Das liegt daran, dass es Krankheiten in einem basischen Milieu schwerer haben, sich durchzusetzen. Ein gesunder Körper hat einen – im Blut gemessenen – PH-Wert zwischen 7,35 und 7,45. Liegt er unter 7,35, spricht man von Übersäuerung, liegt er über 7,45, haben wir einen Basenüberschuss. Durch verschiedene Regulationsmechanismen ist unser Körper normalerweise gut in der Lage, den Körper in einem gesunden mittleren Niveau zu halten. Wenn wir aber zu viele säurebildende Lebensmittel zu uns nehmen oder dauerhaft im Stress sind, wird es für den Körper schwer, dagegen auf Dauer anzusteuern.

Säurebildende Lebensmittel schmecken selbst nicht unbedingt sauer, und umgekehrt können gerade sauer schmeckende Lebensmittel basenbildend sein, wie zum Beispiel die Zitrone, da sich die basische bzw. saure Wirkung erst durch die Verdauung entfaltet. Man kann sich dauerhaft vorwiegend basisch ernähren oder aber eine Basenkur machen, um sich zu entsäuern und eine Art „Reset“ für den Körper zu erreichen. Das bedeutet, dass man mehrere Wochen lang möglichst ausschließlich basische Lebensmittel zu sich nimmt. Zu einer Basenkur gehört, eher wenig zu essen und auf einen hohen Gemüseanteil zu achten, am Abend nicht zu spät zu essen, viel Wasser oder basische Tees zu trinken und vor allem auf alle Lebensmittel zu verzichten, die säurebildend sind. Dazu gehören: tierische Eiweiße mit Ausnahme von Ghee oder Sahne, alkohol- und koffeinhaltige Getränke, Zucker, Sojaprodukte, weißes Mehl und alles, was daraus hergestellt wird, kohlensäurehaltige Getränke, Fruchtsäfte, Softdrinks, schwarzer Tee, Essig.

Außerdem sollten wir auf Stress verzichten, denn der ist auch säurebildend. Basisch sind fast alle Gemüsesorten, Obst, Pilze und Kräuter. Viele Getreidesorten (Vollkorn), Hülsenfrüchte und Samen sind eher neutral (sie bilden zwar Säure, haben aber viele mineralische Anteile, die das ausgleichen) und sind daher auch bei einer Basenkur erlaubt.

Durch eine vorwiegend basische Ernährung können wir Gewicht verlieren, Energie gewinnen, Allergien und Krankheiten vorbeugen und insgesamt ein besseres Körpergefühl erreichen. Diese Ernährungsform ist übrigens ebenfalls vegetarisch, aber mit bestimmten zusätzlichen Regeln und Einschränkungen.

Faustregel für eine basische Wirkung: Nimm pflanzliche, frische Nahrung zu dir, die möglichst nicht industriell verarbeitet ist.

Ayurveda

Ayurveda ist ein Wort aus dem Sanskrit und wird als „Wissenschaft vom Leben“ übersetzt. Es ist deutlich mehr als eine Ernährungsweise. Eher lässt sich eine ganzheitliche Lebensweise darunter verstehen und eine Methode, um Gesundheit zu bewahren und Krankheiten am besten gar nicht erst entstehen zu lassen.
In der Philosophie des Ayurveda wird der Mensch als Ganzes und als Teil des Universums betrachtet. Sein Überleben hängt vom Überleben der Natur und aller anderen Wesen ab und ist untrennbar damit verbunden. Nur wenn das Wohlergehen aller Lebewesen und der Pflanzenwelt gesichert ist, kann auch der Mensch in Harmonie leben.

Die ayurvedische Medizin ist Jahrtausende alt und, um es möglichst einfach zu formulieren, hat zum Ziel, Ausgleich zu schaffen und ein Gleichgewicht herzustellen. Da jeder Mensch unterschiedlich ist und seine ganz eigene Konstitution mitbringt, seinen ganz eigenen Herausforderungen ausgesetzt ist und so auch jeweils ganz individuelle Dysbalancen entwickeln kann, werden die Menschen zunächst in drei Hauptkategorien aufgeteilt, die auch in Kombinationen auftreten und so insgesamt sieben Typen bilden. Sie werden Doshas genannt.

Vata, Pitta und Kapha sind die drei Haupt-Doshas und sie werden jeweils einem Element zugeordnet:

Vata – Luft, Pitta – Feuer, Kapha – Erde. Und aus der Kombination dieser Doshas ergeben sich Mischtypen, wie zum Beispiel die Vata-Pitta-Konstitution oder die Vata-Kapha-Konstitution.

Es würde an dieser Stelle zu weit führen, tiefer in die Doshas und die gesamte Lehre des Ayurveda einzusteigen, und ich empfehle unbedingt, sich ein gutes Ayurveda-Buch zu kaufen und sich näher damit zu beschäftigen. Nicht nur, um mehr über die Doshas, ihre Kombinationen und darüber, welcher Typ wir selbst sind, herauszufinden, sondern auch um gezielte Nahrungsempfehlungen zu bekommen, die die jeweilige Konstitution ausgleichen, und um mehr über den medizinischen Aspekt des Ayurveda zu lernen. Mithilfe der Ernährung und dem gezielten Einsatz von Gewürzen und Kräutern kann das gesamte körperliche System wieder ins Gleichgewicht gebracht werden und Krankheiten geheilt werden. Auch Probleme wie Übergewicht oder schlechter Schlaf können sich fast wie von selbst auflösen, wenn wir typgerecht leben und essen. Hier spielt außerdem eine Rolle, wie viel wir essen, wann wir essen und in welcher Reihenfolge wir die verschiedenen Nahrungsmittel zu uns nehmen. In einer Ayurvedakur zum Beispiel wird zunächst eine genaue Typbestimmung und Anamnese gemacht. Dann wird ein Diätplan bzw. Nahrungsplan erstellt, und vor allem wird der Körper rundum und von innen gereinigt.

Vor allem die Darmgesundheit, verbunden mit dem Verdauungsfeuer AGNI, spielen im Ayurveda eine zentrale Rolle. Wie wir inzwischen auch aus der westlichen Medizin wissen, hängt unser Immunsystem mit dem Mikrobiom in unserem Darm zusammen. Auch unser gesamtes Wohlbefinden und unsere mentale Ausgeglichenheit werden vom Darm beeinflusst, weil der Vagusnerv, der zum Parasympathikus gehört, unser Gehirn direkt mit allen Verdauungsorganen und Entgiftungsorganen verbindet. Ist unser Darm in einem guten Zustand, wird unsere Nahrung optimal aufgeschlossen und im Körper aufgenommen.

Die ayurvedische Art, sich zu ernähren, ist sehr abwechslungsreich und meistens vegetarisch. Es geht dabei sowohl um Nahrung als auch um Medizin, da durch die Nahrung nicht nur der Körper am Leben gehalten und der Hunger gestillt werden, sondern durch eine gezielte Auswahl an Nahrungsmitteln und Gewürzen die Gesundheit gefördert, das Verdauungssystem ausgeglichen und das Immunsystem gestärkt werden.

Da es mir in diesem Beitrag um eine kurze Vorstellung von verschieden Arten der Ernährung geht, kann ich der Tiefe und Weisheit des Ayurveda an dieser Stelle nicht gerecht werden. Aber dass Yoga und Ayurveda sich hervorragend ergänzen, wird insofern klar, weil es auch im Yoga für jeden Körper eine jeweils individuell passende Art zu praktizieren gibt. Was für den einen Körper richtig ist, kann für den anderen komplett falsch sein. Im Yoga und im Ayurveda werden Körper und Geist als Einheit betrachtet, und daher ist dieser Ansatz genauso ganzheitlich wie die Yogapraxis.

Weitere Ernährungskonzepte mit Fleisch findest du in diesem Blogartikel.

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Deine Elena Lustig

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