Hormone bestimmen unser Leben
Eine wichtige Komponente des Alterungsprozesses ist, dass unser Hormonhaushalt sich verändert. Bei beiden Geschlechtern geht das ungefähr mit Mitte 40 los: die Menopause bei Frauen und die Andropause bei Männern. Dieser Prozess ist schleichend und zieht sich – ähnlich wie die Pubertät – über Jahre hin: Unsere hormonproduzierenden Drüsen reduzieren ihre Arbeit und unser Hormonspiegel verändert sich, was nicht nur äußerlich für Konsequenzen sorgt, sondern auch emotional.
Die Folge ist für Frauen, dass irgendwann die Periode ausbleibt und sie schließlich in der Menopause und Post-Menopause sind. Für Männer bedeutet die Andropause zwar nicht den Verlust ihrer Fruchtbarkeit, wohl aber mentale und körperliche Veränderungen, die denen der Frauen ähnlich sind.
Durch die hormonellen Veränderungen nehmen wir leichter zu, unser Stoffwechsel verlangsamt sich, wir werden steifer, bauen Muskulatur schlechter auf, schlafen oft auch schlechter. Durch Schlafmangel wird unsere Nahrung schlechter in Muskulatur umgewandelt und stattdessen eher in Wasser und Fett im Körper eingelagert. Wenn wir darüber hinaus noch gestresst sind, entstehen überall in unseren Zellen Mikroentzündungen, die unter anderem Krebs auslösen können. Außerdem sorgt Schlafmangel dafür, dass wir uns langsamer und schlechter regenerieren, was wiederum für mehr Stress im Leben sorgt. Und durch Gewichtszunahme steigt außerdem die Gefahr, eine Altersdiabetes zu entwickeln. Ganz zu schweigen vom inneren Bauchfett, das sich auf unseren Organen ablagert und dort die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Außerdem beeinflusst Bauchfett hormonelle Prozesse im Körper und wirkt sich negativ auf unseren Fettstoffwechsel aus. Von Hitzewallungen und Schweißausbrüchen ganz zu schweigen.
Auch emotional tut sich einiges:
Unsere sexuelle Lust lässt nach, wir werden „dünnhäutiger“, stressanfälliger, können uns schlechter konzentrieren. Diese Begleiterscheinungen der Hormonumstellung betreffen Männer wie Frauen, mehr oder weniger stark. Und ich spreche hier davon, womit wir im Allgemeinen rechnen müssen.
Es wird uns nicht alle in allen Punkten gleich heftig treffen und natürlich gibt es da auch Ausnahmen von der Regel. Bei Frauen kommt noch hinzu, dass das Sexualhormon Östrogen bisher dafür sorgte, die Bedürfnisse anderer vor ihre eigenen zu stellen, um so die Aufzucht des Nachwuchses sicherzustellen. Wenn der Östrogenspiegel nachlässt, wird auch die Bereitschaft geringer, sich „aufzuopfern“. Frauen in den Wechseljahren erleben oft eine Art Wiedergeburt, wenn die Kinder in der Pubertät sind oder schon das Haus verlassen haben, und nicht wenige beginnen noch einmal von vorne: sei es im Beruf oder in der Partnerschaft.
In jedem Fall wird uns allen aber spätestens mit 50 klar, dass wir die Hälfte unseres Lebens vermutlich hinter uns haben. Die nächsten Jahre und Jahrzehnte finden unter neuen Voraussetzungen statt, und wir müssen uns mit der Frage auseinandersetzen, ob wir unser Leben neu gestalten wollen oder es so bleiben darf, wie es ist. Wir haben nicht mehr unendlich viel Zeit, um „Fakten zu schaffen“. Daher häufen sich in diesem Alter radikale Entscheidungen, und es ist der perfekte Zeitpunkt, sich endlich konsequent um das eigene Wohlbefinden zu kümmern!
Veränderung ist die einzige Konstante im Leben.
Menopause kann die Halbzeit im Leben sein. Wir habenso viel vor uns, wie wir hinter uns haben. Nutzen wir die Zeit! Lasst uns auch über die Veränderungen bei den Männern ab der Lebensmitte sprechen – die Andropause.
Mehr zu den Wechseljahren der Frau liest du in diesem Blogartikel.
Mehr zu den Wechseljahren des Mannes liest du in diesem Blogartikel.